Fehden und Kriege durch die Jahrhundert in St. Leon und Rot

Fehden und Kriege war ein Thema zum „Tag des offenen Denkmals“ der Deutschen Stiftung Denkmalpflege, wo sich auch der Arbeitskreis Heimatgeschichte St. Leon-Rot beteiligte. Der Verfasser des Artikels ergriff die Gelegenheit, die Betroffenheit der St. Leon-Roter Bevölkerung durch Fehden und Kriege, Not und Elend, Mord und Brandschatzung zu dokumentieren. Ergänzt durch die 1935 veröffentlichten Aufschreibungen des St. Leoner Lehrers Oskar Steinhart, verdeutlicht die Zusammenstellung, wie die Menschen im Laufe der Ortsgeschichte immer wieder an den unmittelbaren Auswirkungen von Kriegen litten und Frieden, Gesundheit, Vermögen, Freiheit oder gar Leben einbüßten.

Nach zahlreichen Feldzügen und Eroberungskriegen war Rom zum Weltreich geworden. Die römischen Gutshöfe (villae rusticae) auf unserer Gemarkung bestanden jedoch nur ein bis zwei Jahrhunderte und wurden dann aufgegeben.

Aus Erfahrung hatten die frühen Siedler gewusst, dass nicht die Ebenen, sondern die Berge und Anhöhen bessere Verteidigungsmöglichkeiten gegen etwaige Feinde boten. Dennoch hatten die Wanderungsbewegungen der einzelnen Familienverbände und Volksstämme in der nachrömischen Zeit des ersten Jahrtausends n. Chr. kleinere Ansiedlungen und Höfe in unsere Gegend gebracht, die sich jedoch bald wieder auflösten.

Eine kontinuierliche Besiedelung mit Weilern und kleinen Dörfern der Rheinebene – besonders im Bruhrain, dem sumpfigen Rheinniederungsgebiet (bruoch, mhdt., Sumpf- , Feuchtgebiet) – fand erst ab dem 10. bis 12. Jh. n. Chr. statt. Die Ansiedlungen waren durch die Bewohner nicht leicht zu schützen und deshalb durch die Jahrhunderte hinweg leichte Beute bei der Eroberung und bei den Durchmärschen von feindlichen Truppen. Die Bedrohung durch kriegerische Auseinandersetzungen war besonders auch im Mittelalter allgegenwärtig, denn kaum ein Jahrzehnt verging ohne Fehden, Kriege oder Feldzüge.

Betrachten wir nun chronologisch die Zeit nach 1157, dem Jahr, in dem in einer Kaufurkunde des Bischofs Günter von Speyer der Ort St. Leon zum ersten Mal urkundlich erwähnt ist.

1197

kam es zu Fehden (Streitigkeiten) zwischen Bischof Otto von Speyer und dem Kloster Maulbronn um die Waid- und Holzrechte der Güter des Klosters Maulbronn in Ketsch, Altlußheim und St. Leon.

1219

endet der langjährige Streit zwischen St. Leon und Altlußheim wegen der Abgrenzung ihrer Waiden (Viehweiden).

1289

hat sich der St. Leoner Adel in Speyer angesiedelt. Es gab Crig (Fehde) um die Rechte zwischen Friedrich von „Sante Lene“ und dem Kloster Maulbronn.

1353

war unter der Regentschaft des speyerischen Bischofs Gerhard v. Ehrenberg (1336-1363) dessen Domkapitular Eberhard v. Sickingen in Streitigkeiten mit den Bürgern von Speyer verwickelt. Diese hatten den Domherrn und seinen Diener mit Schlägen misshandelt. Eberhard suchte Hilfe bei seinen Freunden und Verwandten, die er auch unter den Edelleuten Bruno und Beringer von St. Leon fand. Die Speyerer Bürger übten Rache und brannten das Dorf St. Leon nieder.

1461/62

entbrannte der Badisch-Pfälzische Krieg, auch “Mainzer Stiftsfehde“ genannt. Bei diesem kriegerischen Konflikt ging es um den Stuhl des Mainzer Erzbischofs. Eine Wagenburg bei St. Leon war der Ausgangspunkt für die Schlacht bei Seckenheim. Sie bestand aus Pferdewagen, die zur Verteidigung im Viereck oder im Kreis zusammengestellt wurden.

1525

tobte der Bauernaufstand am Bruhrain: „Ein Christ ist ein freier Herr über alle Dinge und niemand Untertan“, so Martin Luther, bevor er 1521 vor den Reichstag zu Worms zitiert und dort die Reichsacht und der päpstliche Bann über ihn gesprochen wurde. Die bruhrainischen Dörfer – darunter auch St. Leon und Rot – schlossen sich dem Aufstand für die Freiheit und gegen die Unterdrückung an. Bischof Georg glaubte sich in Udenheim (heute Philippsburg) nicht mehr sicher und floh zu seinem Bruder Ludwig V. nach Heidelberg. Die Bauern zerstörten und plünderten in den folgenden Wochen herrschaftliche Besitzungen und erschlugen „alles, was Stiefel und Sporen trug“.

1618-48

war die Zeit des Dreißigjährigen Krieges, auch „Schwedenkrieg“ genannt. Religiöse Spannungen in Deutschland (ein Konflikt zwischen Protestanten und Katholiken), antihabsburgische Einstellungen und nicht zuletzt die Herrschaftsansprüche zwischen Habsburgern und Frankreich und deren Verbündeten führten zu kriegerischen Handlungen in ganz Westeuropa, die aber hauptsächlich auf deutschem Boden ausgetragen wurden. Die Schweden kamen den Protestanten gegen die Truppen der katholischen Liga unter der Heerführerschaft des Grafen Johann t’Serclaes Graf von Tilly (1559-1632) zu Hilfe.

1621

hatte Graf Peter Ernst II. von Mansfeld (1580-1629), Heerführer im Dreißigjährigen Krieg und Obrist der Protestantischen Union, die Dörfer Rot, St. Leon und Ketsch geplündert und in Brand gesteckt. Englische Soldaten und pfälzische Söldner zogen raubend und mordend durch die Dörfer des Hochstifts. Drei Viertel der Bewohner des Hochstifts wurden von Haus und Hof vertrieben oder ermordet. Die Priester wurden verjagt, die Kirchen geplündert und niedergerissen.

1622

kam es zur Schlacht bei Wiesloch. Am 27. April 1622 standen sich die verbündeten Truppen Tillys und die vereinigten Heere von Mansfeld und Georg Friedrich von Baden gegenüber. Die Orte St. Leon und Rot waren durch durchziehende Truppen stark in Mitleidenschaft gezogen.

1630

landete Gustav Adolf, König von Schweden, auf geheime Einladung der Protestanten und nach eigenen Plänen mit 15.000 Mann auf der Insel Rügen, um den Krieg in Deutschland neu zu entfachen.

1632

Lehrer Steinhart schreibt: „An einem Sonntag waren die St. Leoner beim Gottesdienst. Nur wenige waren zu Hause geblieben. Einer von diesen, der einen Haufen Soldaten kommen sah, stürzte in die Kirche und schrie: ‚De Schwed isch do!‘ Doch zu spät. Als die Leute aus der Kirche drängten, wurden sie von den Schweden niedergemacht. Der Ort wurde geplündert und angezündet. Die wenigen, die auf dem Feld arbeiteten, sahen das Dorf brennen und ahnten nichts Gutes. Sie versteckten sich unter dem römischen Aquädukt im Sentert (Entwässerungsgraben, Dollgraben – Anm. d. Red.). Nur sieben Personen überstanden das Massaker und nur drei Häuser blieben stehen.“

1664-67

erreichte Bischof Lothar Friedrich (Freiherr von Metternich, 1652–1675) auf dem Reichstag zu Regensburg 1664, dass die Rechte und Freiheiten seiner Kirche gegenüber der Pfalz zu schützen seien. Hier ging es um Wildfang-, Geleit- und Zollrechte auf dem Gebiet des Hochstiftes. Es kam in den nächsten Monaten und Jahren bis 1667 zu Übergriffen durch pfälzische Söldner. Viehdiebstahl, Raub und Mord, Zerstörungen von Kirchen etc. in den bruhrainischen Dörfern waren an der Tagesordnung.

1672-79

wurde im Französisch–Niederländischen Krieg (Zweiter Eroberungskrieg gegen Holland) das Hochstift Speyer durch die Kriegswirren auf das Schwerste betroffen. Im März 1672 erklärte Frankreich den Niederlanden den Krieg. Daraufhin gingen die Niederlande eine Koalition mit dem Kaiser Leopold I. ein. Französische Truppen zogen raubend und plündernd durch das Hochstift, teilweise bedrängt von kaiserlichen und sächsischen Truppen.

1688-1779

 Zeit der Erbfolgekriege

1688-97

im Pfälzischen Erbfolgekrieg (Orleanischer Krieg) beanspruchte nach dem Tod des Kurfürsten Karl II. der französische König Ludwig XIV. die Kurpfalz als Erbe seiner Schwägerin Elisabeth Charlotte (Liselotte v. der Pfalz). Aus der Festung Philippsburg heraus brandschatzte der französische General Comte Ezéchiel de Mélac (1630-1704) – viele Hunde waren nach ihm benannt – die Städte Heidelberg und Mannheim sowie auch große Teile des Hochstifts. Diese neue Art der Kriegsführung, die Politik der „verbrannten Erde“, brachte links- und rechtsrheinisch Verwüstungen in einem bisher nicht bekannten Ausmaße, was Lehrer Steinhart aus seiner Zeit heraus kommentierte: „Im dritten Raubkrieg, der die blühende Pfalz in Schutt und Asche legte, kamen auch französische Mordbrenner in unsere Gegend.“

1693

hatten die Franzosen die Festung Philippsburg erneut in Besitz genommen und bauten sie mit Hilfe von Fron- und Steuerlasten der hiesigen Bevölkerung aus.

1698-1700

 wohnte der St. Leoner Pfarrer in Rot, weil der Ort St. Leon noch völlig zerstört und abgebrannt war.

1701-14

scheint der Spanischer Erbfolgekrieg nach den Kirchenbüchern keine allzu großen Verluste an Menschen in St. Leon und Rot gebracht zu haben. Eines der wenigen direkten Kriegsopfer war der kurpfälzische Zöllner Laurentius Schmid aus St. Leon. Er wurde im Juni 1710 von kaiserlichen Soldaten verstümmelt und verstarb wenige Tage später.

Lehrer Steinhart schreibt: „Die kriegerischen Auseinandersetzungen brachten unserer Gegend in ununterbrochener Reihenfolge Einquartierungen, Schatzungen und Nöte aller Art mit sich. 1703 musste St. Leon einige Leute zu Schanzarbeiten stellen. Das Jahr 1706 brachte französische Soldaten ins Dorf. Beim Herannahen des Feindes wurden die Glocken und die Uhr vergraben. 1711 wurden die Glocken und die Uhr erneut vor durchziehenden Soldaten vergraben. 1713 wurden Hafer und Heu an die kaiserlichen Truppen zu Kronau geliefert.“

1733-36

der Polnische Erbfolgekrieg beendete die kurze Zeit des Friedens. St. Leon wurde wieder von durchziehenden französischen Truppen geplündert und niedergebrannt, bereits die dritte Zerstörung in hundert Jahren.

Lehrer Steinhart: „Auch in diesen Jahren hat das Wort Wallensteins ‚Der Krieg ernährt den Krieg‘ zum großen Teil noch Gültigkeit.“

1734

suchten französische Truppen St. Leon heim. Sie plünderten und brandschatzten den Ort. Dabei gingen die Pfarrakten verloren.

1740-48

wurde der Österreichische Erbfolgekrieg durch die Thronbesteigung Maria Theresias verursacht. Maria wurde als schwach empfunden und mehrere andere Fürsten erhoben Anspruch auf den österreichischen Thron. Beinahe alle europäischen Mächte waren in den Krieg verwickelt. Im ganzen Hochstift herrschte wieder Not und Mangel. Französische, kaiserliche und ungarische Truppen zogen durch das Land.

1778-79

der Bayrische Erbfolgekrieg wurde durch den Anspruch Österreichs auf Niederbayern und die Oberpfalz ausgelöst, nachdem die bayrische Linie der Wittelsbacher, eines der ältesten Adelsgeschlechter Deutschlands, im Jahre 1777 ausgestorben war und das Kurfürstentum Bayern an die pfälzische Linie fallen sollte. Durch das Vorgehen Österreichs ließ der preußische König Friedrich II. seine Truppen mobilisieren und in Böhmen einmarschieren. Kurfürst Karl Theodor konnte nach Ende des erfolgreichen Krieges sein Erbe antreten und herrschte nun über die Pfalz und Bayern.

Lehrer Steinhart schreibt: „Auch hier sind wieder Durchmärsche und Einquartierungen. Im Dezember 1778 bekommt der St. Leoner Bürgermeister Sebastian Koch für ein paar fette Ochsen 96 Gulden, für die kaiserlich-königlichen Truppen zum Schlachten.“

1796-1802

 eroberte der französische Kaiser Napoleon Bonaparte im Zweiten Koalitionskrieg (Napoleonische Kriege)ganz Europa. In diesem Koalitionskrieg kämpften Großbritannien, Österreich, Russland, das Osmanische Reich, Portugal, das Königreich Neapel und der Kirchenstaat gemeinsam gegen Frankreich. Rechts des Rheins standen sich das kaiserliche und das französische Heer gegenüber. Es folgten ständig wechselnde Einquartierungen beider Kriegsparteien in St. Leon und Rot
Lehrer Steinhart berichtet: „… vom März 1799 bis Dezember gleichen Jahres findet in unserem Dorf ein dauernder Wechsel von Freund und Feind statt:
14.03.1799        wie die Franzosen das erste Mal hier waren
14.04.1799        wie die kaiserlichen Reiter eingerückt sind
12.08.1799        die Kaiserlichen abgegangen
13.08.1799        die Franzosen das zweite Mal gekommen
11.09.1799        die Franzosen gegangen
12.09.1799        die Kaiserlichen hier
21.10.1799        die Kaiserlichen gegangen
21.10.1799        die Franzosen das dritte Mal gekommen
29.10.1799        die Franzosen nach Waghäusel gezogen
12.11.1799        wie die Kaiserlichen von Kirrlach patrouilliert haben
21.11.1799        wie die Franzosen geplündert haben
04.12.1799        Franzosen abgegangen
04.12.1799        Kaiserliche eingerückt“

1848-49

die Badische Revolution 1848/49 ist im Grunde die Ursache für die Freiheiten, welche die heutige deutsche Verfassung den Bürgern gewährt. Man verdankt diese Errungenschaften in der Hauptsache dem Jahre 1848, dem Vormärz“ sowie dem „Morgenrot der deutschen Einheit und Freiheit“, wie sich in den Revolutionsjahren die Freunde der Bewegung nannten. Der in Eichtersheim geborene Rechtsanwalt, Politiker und Revolutionär Friedrich Hecker (1811-81) und der in München geborene Rechtsanwalt Gustav von Struve (1805-1870) waren die bedeutenden Köpfe dieser Freiheitsbewegung.

Pfarrer, Lehrer, Förster und Gastwirte galten als Verfechter der freiheitlichen Idee. Die Gemeinderäte von Rot vertraten ebenfalls die Grundsätze der Revolution. Die Orte St. Leon und Rot galten als „Heckerisch“. Verhaftungen und Verfolgungen waren die Folgen freiheitlicher Gedanken.

Im Heimatbuch der Gemeinde St. Leon-Rot lesen wir ausführlich über die Geschehnisse der Revolutionsjahre. Auch Ferdinand Knoch (1844-1925), der „St. Leoner Welterforscher“, berichtet im Heimatbuch über die Erfahrungen der badischen Revolution.

Lehrer Steinhart informiert ebenfalls ausführlich über die Revolutionsjahre: „… ein alter Bürger von hier namens Philipp Götzmann, kann Verschiedenes aus jenen Tagen erzählen: St. Leon sei damals zur Hälfte ‚Heckerisch‘ gewesen. Andere Anführer werden in dem Spruch genannt, der hier noch geläufig ist:

 ‚Hecker, Struve, Eckstein, Stern
schlage dem Bauer die Axt uf’s Hern‘

(wenn sie nicht der „Bewegung“ folgen.- Anm der Redaktion)

1849 fragte man einen kleinen Buben: ‚Julius, zu wem helsch?‘ ‚Zum Hecker‘, war die Antwort. Als aber die Preußen da waren, gab er zur Antwort, als man ihn wieder fragte: ‚Zum großen Haufen!‘ “

1870-71

im Deutsch–Französischen Krieg – auch „Siebziger Krieg“ genannt – beugte sich am Juli 1870 Napoleon III. der französischen Öffentlichkeit und gewissen nationalen Kreisen und erklärte Preußen den Krieg. Auslöser war die „Emser Depesche“ vom 13. Juli 1870, in der es um den Streit zwischen Preußen und Frankreich bezüglich der spanischen Thronkandidatur ging. Frankreich, damals die mächtigste Großmacht auf dem europäischen Kontinent, hielt sich in dem nun folgenden Krieg für überlegen. Die militärische Kraft Preußens und der verbündeten süddeutschen Staatenhatte man aber falsch eingeschätzt. Am 1./2. September 1870 erlitten die französischen Truppen bei Sedan die entscheidende Niederlage.

Nach dem Krieg wurde neben der Kirche zum Gedenken an die Teilnehmer des „Siebziger Krieges“ein Kriegerdenkmal erstellt und eine Friedenslinde gepflanzt. Heute steht das Denkmal auf dem St. Leoner Friedhof.

Lehrer Steinhart: „Der letzte Veteran Ambros Koch starb am 2. Februar 1935 im Alter von 89 ½ Jahren.“

1914-18

der Erste Weltkrieg war die Folge des Konkurrenz– und Machtkampfes zwischen den Großmächten. Fast jeder Staat stellte Gebiete in Afrika. Asien und Südamerika unter seinen Schutz und wollte die mächtigste Kolonialmacht sein. Ausgelöst wurde der Krieg durch die Ermordung des österreichischen Thronfolgers in Sarajewo. Serbien wollte sich von Österreich loslösen. Russland, England und Frankreich kamen Serbien zu Hilfe und standen dem Dreierbund Österreich-Ungarn, Deutschland und Italien gegenüber. 62 St. Leoner fanden im Krieg den Tod oder wurden vermisst, in Rot waren es 88.

1939-45

der Zweite Weltkrieg, durch die Expansionspolitik Adolf Hitlers ausgelöst, stürzte Deutschland und Europa ins Chaos. Der Krieg mit den Großmächten der Welt brachte über 50 Millionen Menschen den Tod. Sechs Millionen Juden wurden in Vernichtungslagern umgebracht und über 7 Millionen Menschen verschleppt oder aus ihrer Heimat vertrieben.

In St. Leon zählte man 97 Gefallene und 43 Vermisste, in Rot fanden 141 Bürgerinnen und Bürger, darunter 32 beim deutschen Artillerieangriff auf Rot am Ostersonntag 1945 den Tod. 42 Kriegsteilnehmer aus Rot wurden als vermisst gemeldet.

Es bleibt zu hoffen, dass uns, unseren Kindern und Nachkommen nach über 50 Jahren Frieden in unserem Land künftig „Fehden und Kriege“ erspart bleiben. Wenn eines Tages Historiker der Zeitgeschichte nichts mehr zu berichten haben über „Fehden und Kriege“ in St. Leon-Rot, Deutschland und der Welt, dann haben die Friedensbemühungen ihre Früchte getragen.

 

Autor: Willi Steger