Römische Besiedlung auf dem Gebiet des heutigen St. Leon
Bereits die Römer siedeln im 2./3. Jahrhundert entlang der Kraich. Sie bauten Gutshöfe, sogenannte „Villae rusticae“, wovon einige innerhalb unserer Gemarkung bekannt, jedoch archäologisch nicht untersucht sind. Drei solcher Gutshöfe sind aber eindeutig nachgewiesen, dabei handelt es sich um:
- Villa Klosterbuckel (Senter links des Weges, heutiger Golfplatz)
- Villa im Bruch (Gemarkungsgrenze zu Reilingen)
- Villa in den Weidenplatzwiesen (heute St. Leoner See)
1806 erfolgt zwei Wochen nach Ostern der Abbruch der 800 Jahre alten Kirche/Langhaus. In den Trümmern findet man einen römischen Votivstein (Weihestein), den Göttern Herkules und Minerva geweiht (Eine Replik [Nachbildung] davon ist im Museum in St. Leon-Rot zu besichtigen) – Diese sogenannten Viergöttersteine (Juno, Merkur, Herkules und Minerva) pflegte man zur damaligen Zeit aus abergläubischen Gründen in die Kirchen einzumauern.
Der römische Bürger Lucius Antonius Maternus, Centurio der 24. römischen Kohorte (80 Mann), war mit seinen Mannen in Heidelberg-Neuenheim stationiert. Nach Ableistung seines 25 jährigen Militärdienstes um ca. 110/120 n.Ch. hat sich Maternus vermutlich auf einem der römischen Gutshöfe von St. Leon-Rot zur Ruhe gesetzt.
Autor: Willi Steger u. Franz Stoll
Literatur- und Quellenhinweise:
- St. Leon-Rot – Das Heimatbuch. Gemeinde St. Leon-Rot (Hrsg.), St. Leon-Rot 2004, Seite 42 ff